Jahresrückblick 2015
Code for Germany

Schon zum zweiten Mal liegt ein spannendes und ereignisreiches Jahr hinter uns. Zahlreiche neue Projekte wurden initiiert, Kontakte geknüpft und die Themen Open Data, Citizen Science und Civic Tech in die Öffentlichkeit getragen. Das Programm wurde um neue Partner, Mitglieder und Labs erweitert. Mittlerweile sind wir eine Community aus 25 Labs in 23 Städten und 2 Regionen mit über 300 Freiwilligen. Aber nicht nur das Netzwerk, auch das Team ist gewachsen.

Die Höhepunkte des Jahres 2015 haben wir in diesem Jahresrückblick zusammengefasst. Wir freuen uns auf ein weiteres aufregendes Jahr 2016.

>20

LABS


>90

APPS und PROTOTYPEN


>300

FREIWILLIGE


>50.000

STUNDEN PROGRAMMIERT



2014 2015 2016

HIGHLIGHTS

Hack Your City

Im Rahmen des Wissenschaftsjahr Zukunftsstadt – einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) – haben sich die Labs Berlin, Karlsruhe, Wuppertal, Dresden und Leipzig schwerpunktmäßig mit dem Thema Stadtentwicklung beschäftigt. In jeder Stadt wurde als Kickoff ein Citizen Science Hackathon veranstaltet. Bei den Verstaltungen haben HobbyforscherInnen gemeinsam mit DesignerInnen, VertreterInnen von Stadtverwaltungen und SoftwarentwicklerInnen neue Ansätze und Hacks für die Probleme ihrer Städten erprobt und Lösungen entwickelt. Entstanden sind dabei digitale Werkzeuge, Hardwaretools und Visualisierungen rund um städtische Themen wie Luftverschmutzung, Mobilität und Barriererfreiheit. Insgesamt wurden 30 Hacks entwickelt, über 300 TeilnehmerInnen haben die lokalen Veranstaltungen besucht. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Wissenschaft im Dialog umgesetzt.

Hack your City

Stadtgeschichten

Hinter jedem Codefor-Projekt stecken Menschen, die etwas verändern wollen. Wir wollen sie und ihre Arbeit näher kennenlernen. So entstand dieses Jahr ein neues Format: Portraits aus verschiedenen Städten, in denen nicht nur Projektergebnisse, sondern auch Hürden und Herausforderungen bei der Umsetzung besprochen werden. Die neuen Stadtgeschichten erzählen von Frust und Freude am Entwickeln, vom Design, von Behördendeutsch und maschinenlesbaren Daten. Wir lernen die Menschen kennen, die hinter der Anwendung stehen und das ganze aufrechterhalten. Welche Probleme wollten sie lösen? Was hat funktioniert? Was nicht? Und was motiviert sie? Die Rubrik wird im Laufe des Jahres ausgebaut und erweitert.

Stadtgeschichten

Kollaboration mit Jugend hackt

Dieses Jahr haben wir eine neue Partnerschaft gewagt. Jugend hackt ist ein weiteres Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland, das junge ProgrammiererInnen fördert. Mit Unterstützung von MentorInnen aus unserem Netzwerk werden Jugendliche Schritt für Schritt in die Welt von Open Data und digitalem Engagement eingeführt. Im Juni haben Jugend hackt Ost und Hack Your City gemeinsam in Dresden einen Hackathon veranstaltet. Projekte wie WLAN-Bäume, intelligente Mülltonnen und eine neue Tauschhandel-Plattform sollen Teil der Zukunftsstadt werden. Wir wollen uns weiterhin für die nächste Generation von StadtverbessererInnen einsetzen und werden sicherlich diese Kollaboration weiterführen!

Jugend hackt

Digitale Flüchtlingshilfe

Im Jahr 2015 nahm die Zahl von Menschen, die vor Krieg und Armut nach Deutschland und andere Länder flüchteten rasant zu. Das stellte sowohl Politik als auch Zivilgesellschaft vor große Herausforderungen. Den Menschen das Ankommen erleichtern und eine nachhaltige Integration ermöglichen sind nach wie vor die dringendsten Aufgaben, die unterschiedlichste Ressourcen und Expertisen brauchen. Die Tech Community in Deutschland hat sich der Sache erstaunlich schnell angenommen. Innerhalb kürzester Zeit wurden Unterkünfte mit Freifunk versorgt, Apps für Geflüchtete entwickelt und Refugee Hackathons organisiert, auf denen in Zusammenarbeit mit Geflüchteten Anwendungen entwickelt wurden, die für die neuen Nachbarn und Nachbarinnen nützlich und notwendig sind. Auch die OK Labs waren an den Refugee Hackathons beteiligt und haben sich an der Entwicklung von zahlreichen Anwendungen, bei den Freifunkern und auf den Hackathons in Berlin, Hamburg und Wuppertal beteiligt. Im Jahr 2016 wollen wir den Schwerpunkt "Newcomer" beibehalten.

Tech for Refugees

Das internationale Netzwerk

Code for Germamy ist Teil eines internationalen Netzwerks. Von der Karibik über Mexiko, Irland nach Australien und Japan, auf der ganzen Welt gibt es ähnliche Initiativen, mit denen wir uns regelmäßig austauschen und kollaborieren. So fuhren wir dieses Jahr sowohl zum Code for All Summit Ende Juli, also auch zum Code for America Summit Ende September. Wir schätzen dieses Netzwerk sehr und möchten auch in Zukunft gemeinsam unsere Herausforderungen annehmen.

Code for All

PROJEKTE

Feinstaubmessung in Stuttgart

Trotz Bemühungen von Umweltorganisationen wird in Stuttgart seit Jahren die europäische Grenze für Feinstaubbelastung überschritten. Um das Problem anzupacken, hat das OK Lab dieses Jahr Feinstaubsensoren entwickelt, die an mehreren Orten der Stadt Feinstaub-Daten sammeln. Selbstgebaute Geräte messen die Luftqualität und senden diese über das Internet. So schafft man mehr Diversität und Transparenz für die Datenerhebung. Das Projekt ist nicht nur ein tolles Beispiel für Citizen Science, sondern weist auch auf das Umwelt- und Gesundheitsproblem der Stadt hin. Auf Luftdaten.info kann man nun die weitere Herstellung und Vermessung durch Spenden unterstützen.


Luftdaten

Das alternative RIS München

Die Stadt München veröffentlicht schon seit Jahren freiwillig ihre Daten auf ihr online Ratsinformationssystem (RIS). Das ist zwar sehr erfreulich, aber in der Praxis fehlt leider die Nutzerfreundlichkeit. Daraufhin haben Mitglieder des Münchener OK Labs Anfang des Jahres ein Transparenzportal entwickelt, das Daten vom RIS besser zugänglich macht. Die Website erleichtert das Durchsuchen von amtlichen Dokumenten und bietet darüber hinaus eine Vielzahl an Anwendungen, die Bürgerbeteiligung fördern. Z.B. kann man bestimmten Anträgen folgen, Abgeordnete schnell kennenlernen und im Terminkalendar alle wichtigen Sitzungen im Blick behalten. Inzwischen ist die Website ein echtes Transparenzportal geworden.


München Transparent

Verkehr in Magdeburg

Mitglieder des Magdeburger OK Labs haben sich über das Design der lokalen Verkehrsapps geärgert. Für das einfache Straßenbahnsystem bräuchte man eigentlich nur die Abfahrzeiten an der nächsten Haltestelle. Zum Glück ist die Fahrplanauskunft in Sachsen-Anhalt öffentlich verfügbar. So haben sie eine Anwendungen gebaut, die diese Daten sammelt und nutzbar macht. Entstanden ist MagdeGo, eine Web- und Mobile-App, die nur anzeigt, wann an der nächsten Haltestelle die nächste Bahn kommt – und zwar live. Das Design ist minimalistisch, der Nutzen ist groß.


MagdeGo

DAS TEAM

TEAM

Julia Kloiber

Julia Kloiber

Project Lead
Fiona Krakenbürger

Fiona Krakenbürger

Community Organizer


Eileen Wagner

Eileen Wagner

Content Manager


Laura Dornheim

Laura Dornheim

Fundraising Specialist


Daniel Dietrich

Daniel Dietrich

Verantwortlicher Inkubator


DANKE <3

www.codefor.de

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